Ob groß, ob klein, ob spitz oder rund, ein Hundeohr ist genau wie das Ohr des Menschen in Außenohr, Mittelohr und Innenohr eingeteilt. Das Außenohr besteht aus Ohrmuschel und Gehörgang, das Mittelohr aus Trommelfell, Gehörknöchelchen und Ohrtrompete und das Innenohr besteht aus Vorhof, Schnecke und den Bogengängen.
Vom Schall zur Wahrnehmung
Außenohr:
Das extrem bewegliche Hundeohr ist in der Lage Schallwellen aus allen erdenklichen Richtungen perfekt einzufangen. Es besteht aus Muskeln und Knorpeln die von Haut umgeben sind und leitet Schall in den langen Gehörgang weiter. Der Gehörgang beim Hund verläuft anders als beim Menschen erst vertikal und dann horizontal. Innerhalb des Gehörganges befinden sich Talgdrüsen, die das Ohrenschmalz bilden. Das Ohrenschmalz bindet in das Ohr eindringenden Schmutz und befördert ihn nach außen. Am Ende des Gehörganges befindet sich das Trommelfell.
Mittelohr:
Schall ist physikalisch gesehen eine Welle. Trifft diese Welle auf das Trommelfell, gerät dieses in Schwingung und vibriert. An das Trommenfell grenzen drei kleine Knochen, genannt Hammer, Steigbügel und Amboss. Durch die Vibration des Trommelfells werden diese Knöchelchen in Bewegung gesetzt und leiten damit die Information des Schalls als Bewegung weiter zum Innenohr, gleichzeitig wird das Signal durch den Hebelmechanismus noch verstärkt, zu starke Vibrationen werden hingegen abgeschwächt, da die Knöchelchen nur eine begrenzte Schwingweite haben.
Zum Rachen hin öffnen sich eine Röhre, die sogenannte Ohrtrompete. Sie dient dem Druckausgleich im Mittelohr.
Innenohr:
Die Bewegung der Gehörknöchelchen wird nun im Innenohr an die Flüssigkeit der Gehörschnecke weitergegeben. Dies übernimmt der Steigbügel, der über das ovale Fenster der Gehörschnecke die Information an die Flüssigkeit weitergibt. Es entsteht eine Welle, die bis zur Spitze der Gehörschnecke weitergeleitet wird.
Innerhalb der Gehörschnecke befinden sich eine Membran mit Haarzellen, das sind Zellen, die haarähnliche Strukturen ausbilden, die oben aus der Zelle austreten. Diese Haarzellen haben die Eigenschaft, die mechanische Stimulation, die sich durch die Welle der Flüssigkeit erfahren, in ihrem Innen in elektrische Erregung umzuwandeln. Diese Signal ist der universelle Code den Nervenzellen benutzen um Information in das Zentralnervensystem zur Verarbeitung weiter zu leiten.
Zusätzlich befindet sich im Innenohr das Gleichgewichtsorgan. Es besteht aus zwei Vorhofsäckchen und drei Bogengängen. Die Vorhofsäckchen dienen der Beschleunigungswahrnehmung, die Bogengänge der Wahrnehmung der Lage im Raum.
Gehörsin:
Allgemein bekannt ist, dass Hunde besser hören als Menschen. Damit ist allerdings nicht unbedingt gemeint, dass sie leise Töne auch lauter wahrnehmen. Wissenschaftlich belegt ist nur, dass Hunde in der Lage sind höhere Frequenzen wahrzunehmen als Menschen. Besondere Hundepfeifen zielen darauf ab, dass sie so hohe Töne hervorbringen, dass sie nur von unseren vierbeinigen Freunden gehört werden.